Die Welt des Kakaos

Landwirtschaft
Fermentation
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Schokoladenherstellung

Vom Baum zum Genuss – Der Weg vom Kakao zur Schokolade 

Der Transformationsprozess vom Kakao zur Schokolade beginnt mit dem Kakaobaum, dem Theobroma cacao (lt.). Der Baum wächst im feuchten, tropischen Klima und beginnt nach ungefähr zwei Jahren Früchte zu tragen. Die Früchte sind Kakaoschoten, die die kostbaren Kakaobohnen enthalten. Von Hand geerntet, werden die Bohnen auf natürliche Weise für eine Woche fermentiert und anschließend in der Sonne getrocknet. Weiter führt die Reise, wenn die Bohnen zu Schokoladenherstellern verschifft werden, wo sie geröstet und zu einer Kakaomasse gemahlen werden. Diese Masse wird mit Zucker und anderen Zutaten vermischt. Danach wird sie für die Entwicklung eines Aromas, das Schokoladenliebhaber auf der ganzen Welt lieben, weiter feinvermahlen.  Jeder Schritt dieses komplexen Prozesses ist entscheidend für einen hochwertigeren Schokoladengeschmack. 

Die bittersüße Realität der Schokolade

Die bittersüße Realität der Schokolade 

Die Herausforderung, einer steigenden Nachfrage nach Schokolade in den Märkten Nordamerika, Asien und Europa gerecht zu werden, ist gewaltig. Kakao wird auf Plantagen in einer kleinen Anzahl von  Entwicklungsländern in Afrika, Asien, Zentral- und Südamerika angebaut. Die Produktion ist in viele kleine Familienplantagen aufgeteilt, deren Besitzer üblicherweise nur ein Existenzminimum knapp unter der Armutsgrenze verdienen. Die Bedingungen für die Kakaobauern, die Ungleichheit der Werteverteilung in der Lieferkette und das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage stellen eine ernsthaften Grund zur Besorgnis dar. Zur Bewältigung dieser Herausforderung wird die Beteiligung eines jeden gebraucht, der Schokolade liebt. 

Die Bürde der Farmer erleichtern – den Weg aus der Armut ebnen

Die Bürde der Farmer erleichtern – den Weg aus der Armut ebnen

Viele Kakaobauern und ihre Familien leben immer noch in extremer Armut, mit limitiertem Zugang zu Basisleistungen wie Gesundheitsversorgung, Bildung oder sauberem Wasser. Die Abgeschiedenheit mancher Kakaobauergemeinschaften hat für ihre Kinder zur Folge, dass nur wenige von ihnen die Möglichkeit haben, zur Schule gehen zu können. Andere Kinder müssen wie ihre Eltern und andere Familienmitglieder arbeiten gehen, um das Überleben zu sichern. Nur durch einen ganzheitlichen Ansatz kann diese Bürde erleichtert und das Leben der Farmer verbessert werden.  

Lebensgrundlagen erhalten = Eine nachhaltige Kakaolieferkette

Lebensgrundlagen erhalten = Eine nachhaltige Kakaolieferkette

Obwohl Kakaobäume das Potenzial haben, bis zu 2.000 kg Kakaobohnen pro Hektar/Jahr* zu  produzieren, sind die Kakaoplantagen üblicherweise klein und in Familienbesitz, mit einer durchschnittlichen Produktivität von 500 kg Kakaobohnen pro Hektar/Jahr. Jeden Tag sind Farmer mit Herausforderungen wie Schädlingen, erkrankten Bäumen, schlechter Ernährung und Klimaveränderungen konfrontiert. Vielen Farmern fehlt es auch an modernen Landwirtschaftstechniken und Erntemanagement-Fähigkeiten. Diese Schwierigkeiten zusammen führen oft zu niedrigeren Preisen, wenn die Farmer die Kakaobohnen zum Markt bringen. Der Kampf der Kakaobauern, einen anständigen Lohn zu verdienen, wirkt sich auch auf deren Kinder aus. Viele potenzielle Kakaobauern der nächsten Generation steigen aus dem Familienbetrieb aus, um nach ertragreicheren Berufen Ausschau zu halten.
*441 lbs/Hektar/Jahr bis zu 1.764 lbs/Hektar/Jahr

Ungleichheiten bekämpfen durch Training und Know-How-Transfer

Ungleichheiten bekämpfen durch Training und Know-How-Transfer 

Zu häufig sind Kakaobauern bei der Verteilung der Profite, die in der Lieferkette entstehen, ausgeschlossen. Das Ungleichgewicht ist so stark, dass der durchschnittliche Preis eines Schokoriegels in einem Erste-Welt-Land den Wochenlohn eines Farmers übersteigt. Für viele Gemeinschaften von Kakaobauern bleibt der Zugang zu modernen Techniken und Umweltschutzpraktiken, die ihnen helfen könnten, höhere Erträge zu erzielen, ein unerreichbarer Traum. Dies hat zur Folge, dass – trotz steigender Nachfrage nach Schokolade  - die Möglichkeiten und Fähigkeiten der Kakaobauern, genügend Qualitäts-Kakaobohnen zu liefern, extrem eingeschränkt sind.

Die Realität des Kakaoanbaus an der Elfenbeinküste
Die Realität des Kakaoanbaus an der Elfenbeinküste
Die Realität des Kakaoanbaus an der Elfenbeinküste
Die Realität des Kakaoanbaus an der Elfenbeinküste

Cacao-Trace: Die Realität des Kakaoanbaus an der Elfenbeinküste

An der Elfenbeinküste sind Kakaoplantagen normalerweise klein und in Familienbesitz, das Land wird von Generation zu Generation weiter vererbt. In der Region San Pedro, wo Forastero Kakao angebaut wird, beträgt die Größe der Cacao-Trace Kakaoplantagen selten mehr als drei Hektar (7,5 Ar). Die Kakaobauern arbeiten sehr hart, um die Plantagen sauber zu halten, zweimal im Jahr zu ernten und einen fruchtbaren Boden zu erhalten. Wenn nötig, schneiden sie die Kakaobäume zurück, pflanzen sie um oder bepflanzen neu. Es werden auch Gemüse und Reis als Nahrungsmittel angebaut. Kakaobauern an der Elfenbeinküste, die mehr Land haben, kombinieren oft den Anbau von Kakaobäumen mit anderem geldbringenden Erntegut wie Kautschuk.

Cacao-Trace: Das Leben eines Kakaobauern in Vietnam
Cacao-Trace: Das Leben eines Kakaobauern in Vietnam
Man delivering beans in Vietnam vi
Cacao-Trace: Das Leben eines Kakaobauern in Vietnam

Cacao-Trace: Das Leben eines Kakaobauern in Vietnam

In Vietnam mischen Kakaobauern häufig den Anbau von Kakao mit Kokosnuss oder anderen lokalen Früchten wie der Longanfrucht, der Durianfrucht oder Pampelmusen. Die lokale Kakaosorte in Vietnam, Trinitario, reicht vom Mekongdelta über das Hochland bis zur Lam Dong Provinz. Diese Regionen vereinen gute klimatische Bedingungen mit fruchtbarem Boden. Die Frucht wird von März bis Mai und wieder von Oktober bis Dezember geerntet. Wie auch in anderen kakaoproduzierenden Ländern, sind die Kakaoplantagen in Vietnam klein, im Familienbesitz und müssen das ganze Jahr über gepflegt werden. Oftmals können vietnamesische Kakaobauern ihr landwirtschaftliches Einkommen mit anderer Arbeit außerhalb der Kakaosaison aufstocken, da ihre Farmen oft weniger abgelegen sind. 

Cacao-Trace: Das Comeback des Kakaos auf den Philippinen

Cacao-Trace: Das Comeback des Kakaos auf den Philippinen

Auf den Philippinen wurde Kakao vermutlich um 1670 durch einen spanischen Seemann eingeführt. Seit Anfang des 21. Jahrhunderts erlebt der Kakaoanbau eine neue Blütezeit, da die Farmer eine vielversprechende Ergänzung zum Anbau von Früchten erkannt haben. Auf der Insel Davao verfügen die Farmer im Durchschnitt über Plantagen von rund 5 Hektar (12 Ar). Sie pflanzen ihre Kakaobäume in Synergie mit dem vorhandenen Ökosystem, im wesentlichen Kokospalmen. Die Kakaobäume - Varietät Trinitario - werden in großen Baumschulen gezogen und dann verteilt. Nach zwei Jahren können Kakaobohnen geerntet werden. Die Bohnen werden in Holzboxen fermentiert und unter der Sonne getrocknet, unter Beachtung höchster Qualitätsstandards.